Tulpen, das Geschenk der Türkei an die Welt
Tulpen sind stark mit den Niederlanden verbunden, aber wussten Sie, dass Tulpen tatsächlich aus der Türkei stammen? Ja! Die bescheidene Tulpe beeinflusste im Laufe ihrer Geschichte Kunst, Poesie und Design. Es ist auch stark in der religiösen Kunst vertreten und zierte zuerst die Gerichte der Osmanen vor den Gerichten Europas.
Die Tulpe soll von Asien über Persien nach Anatolien und in die heutige Türkei transportiert worden sein. Die Seldschuken waren das erste Gericht, das der Tulpe einen Ehrenplatz einräumte. Darstellungen finden sich in Artefakten aus dem Palast von Sultan Alaeddin Keykubad aus dem 13. Jahrhundert in der Nähe des Beyseh-Sees (Beysehir-See) in der Nähe des heutigen Konya. Tulpen sind auch in dem Werk des großen Sufi-Dichters Rumi aus derselben Zeit zu sehen (der selbst in Konya lebt).
Als die Liebe zu Gärten und Blumen im osmanischen Leben aufblühte, wuchs die Popularität und Verbreitung von Tulpen dramatisch. Es heißt, dass Sultan Selim II. 1574 50.000 Zwiebeln wilder Tulpen für seine Palastgärten bestellte und 300.000 Zwiebeln Kefe Lale (eine bestimmte Art von Tulpen) für seine Gärten im Topkapı Sarayı (Topkapi-Palast) in Istanbul importierte. Diese verschwenderischen Importe erfolgten am Ende der ersten „Tulpenmanie“, die zur Zeit von Sultan Suleiman I. (1494-1566) begann und bis in die nächsten Jahrhunderte hinein andauerte.
Die zweite Manie spitzte sich 1637 zu, diesmal in den Niederlanden. Die Tulpe war von Ogier Ghislain de Busbecq in Westeuropa eingeführt worden. Nachdem de Busbecq Konstantinopel als Botschafter der österreichischen Habsburger am Hofe von Suleyman dem Prächtigen besucht hatte, sandte er Tulpenzwiebeln nach Westen, zunächst nach Wien und später 1554 an den niederländischen Hof.
Tulpen in den Niederlanden waren ein Symbol für Reichtum und Macht. Tulpenzwiebeln wurden als selten und exotisch angesehen und hatten einen unglaublich hohen Preis, so dass eine Zwiebel ausreichte, um ein Haus in den exklusivsten Stadtteilen von Amsterdam zu kaufen. Als Tulpen populärer und breiter verfügbar wurden, überstieg das Angebot die Nachfrage und die Tulpenblase platzte.
In der Folge hatten Tulpen im Westen ihren finanziellen Status verloren, obwohl ihre Schönheit vorherrschte. In der Türkei wurde der Tulpenverkauf nach dem Vorbild der Niederländer streng reguliert. Als sich das Osmanische Reich in einer Zeit des Reichtums und des Prestiges niederließ, brach das „Zeitalter der Tulpen“ an und brachte das erste Tulpenfest mit sich. Diese Feste waren ein Fest der Blumen, ihrer Farben und ihrer Schönheit, sowohl natürlich als auch symbolisch.
Tulpenfestivals sind eine Tradition, die bis heute anhält, insbesondere in Istanbul. Jedes Jahr im April kommen Besucher, um das Tulpenfest im Emirgan Park an der europäischen Küste zu genießen. Tulpen sind jedoch nicht nur auf den Park beschränkt, sondern auch am Straßenrand, in Parks und Gärten, sogar in Kreiseln mit wirbelnden Derwischen! Tulpen sind ein beliebtes und gefeiertes Symbol der Türkei, das lokal und international anerkannt ist. Kommen Sie und überzeugen Sie sich selbst!
